MAD 23 – Etappe 13 von Matalascanas nach Mazagon

MAD 23 – My Adventure Diary – unsere Geschichten, erzählt von Moni & Peter

Im Wohnmobil leben arbeiten und erleben

MAD Etappe 13: Von Matalascanas nach Mazagon

24.01.2022 11:00 Uhr zurück nach Mazagon

Zurück in Mazagon. Irgendwie hat uns der Ort es angetan. Es ist ein Kraftort und gibt uns soviel Energie. Der Tag läuft ab wie immer und die Freiheit am Strand ist grenzenlos. Vor allem wenn man zum Sonnenaufgang früh morgens (ist ja gar nicht so früh im Winter) da ist, dann begegnet man niemand außer Anglern.

Peter hat gesagt, daß man auf die Hinterlassenschaften der Angler höllisch aufpassen muss. Denn hin und wieder bricht die Nylonschnur und der Haken samt Schnur liegt dann im Sand. Okey dachte ich mir, das ist gut zu wissen. Allerdingst konnte ich mir die Gefährlichkeit nicht so richtig vorstellen. Es kam ganz anders.

kranker Hase

Das Wetter von super Sonne tagsüber zu windig und kühl am Abend ist natürlich sehr gefährlich. Wie auch in Deutschland ist die Jacke manchmal zu viel an und ohne zu wenig. Uns so kam es wie es halt so kommt, daß Peter sich eine Erkältung zuzog. Und zwar so schlimm, daß er mit Fieber im Bett liegen bleiben musste. Ja das passiert.

Ich bin wie immer los zum Laufen am Strand mit Fanny. Einmal nicht aufgepasst, und schon passierte es. Fanny kam angesprungen und jaulte vor sich hin. Ich setzte mich in den Sand und untersuchte sie. Da hing doch tatsächlich eine Nylonschnur aus dem Maul. Oje. Ich zog ganz ganz langsam an der Schnur und so zog ich bestimmt ein paar Meter aus ihr heraus. Sie jaulte leise vor sich hin, machte aber super mit. Soweit so gut…..

Als ich heimkam, erzählte ich natürlich alles gleich Peter. Ich hatte die Idee, da kann ja kein Haken dran gewesen sein, am Ende der Schnur war kein Knoten oder nichts. Allerdings hab ich sofort gegoogelt und da wurde mir es ganz anders: NIE NIEMALS DIE SCHNUR RAUSZIEHEN!!!!!

Ja super jetzt hatte ich es schon getan. Wir beschlossen abzuwarten und sie zu beobachten. In der Zwischenzeit hatte ich mich erkundigt, wo ein Tierarzt ist. Nachdem sie nichts mehr gefressen hat, war klar sie muss SOFORT geröntgt werden. Die Tierarztpraxis machte um 17 Uhr auf. Also bin ich pünktlich da gewesen und waren auch die einzigsten und ersten Patienten – vorerst.

Ja sie hat Schmerzen, erzählte mir die Tierärztin und zeigte mir die Röntgenbilder. Schlimm ein Haken steckte genau in ihrem Schlund auf Höhe der Schulter. Und im Magen muss eine Riesen Krabbe sein, die sie vermutlich gefressen hatte. Ich dachte ich fall vom Stuhl. Es musste ja sofort gehandelt werden.

Translater hat wunderbar funktioniert

Ich kein Spanisch – die Tierärztin gebrochen Englisch und so hab ich über Google Übersetzer und über die Sprachfunktion entdeckt, daß dies wunderbar funktioniert. Wir konnten uns ganz normal unterhalten. Sie erklärte mir, daß sie einen befreundeten Tierarzt konsultiert in Huelva der eine Klinik hat.

Für mich eine Ewigkeit später meinte sie, daß er es versuchen würde per Endoskopie den Haken zu entfernen. Sollte das nicht gelingen, müsste ich nach Sevilla in die Klinik und der Brustkorb müsste geöffnet werden. Was für ein Drama.

Peter machte das Auto startklar und wir fuhren nach Huelva. Die Klinik war mitten in der Stadt und es war gut, daß Peter dann das Fahrzeug wieder rausfahren konnte und ich mit der Kleinen in die Klinik gehen konnte.

Hab noch nie so eine moderne Tierklinik gesehen. Sie sprachen alles in Englisch mit mir und waren derart lieb und zuvorkommend zu Fanny und zu mir. Solange sie wach war, war ich bei ihr. Erst nachdem die Narkose vollständig wirkte baten sie mich raus.

Genau 48 Minuten voller Angst und Schrecken saß ich in dem Wartezimmer. Ich hatte es Peter nicht gesagt, was wir machen müssten, wenn es nicht klappt. Er war sowieso so sehr angeschlagen und kaputt, so daß es noch früh genug gewesen wäre, wenn es ….. Aber ich wollte nicht daran denken, sondern positiv bleiben.

Ja und dann stand er da, der Herr Tierarzt mit dem Haken in der Hand. Ich bin ihm fast um den Hals gefallen. Er lachte und sagte es wäre nicht einfach gewesen. Er führte mich in den Aufwachraum und Fanny war bereits am aufwachen. Sie sprang auf, als sie mich sah und fiel dann seitlich einfach um. Alle sprangen und trugen sie auf ein beheiztes Lager. Sie lag mit dem Kopf auf meinem Schoß und sie kam allmählich wieder zu Kräften.

Fanny und der Haken

Man kann sich nicht vorstellen, wie erleichtert ich war. Der Tierarzt meinte es kämen so 20 Hunde im Jahr mit diesem Problem. Aber noch mehr kämen, weil sie irgendetwas am Strand gefressen haben, das ihnen nicht bekommen ist. Man sollte wissen, daß die Spanier am Strand alles wegwerfen, angefangen von Hühnerschlegel etc. etc. Oje dachte ich mir, wie bekommen wir das bloß in den Griff?

Ja jetzt war natürlich eine übergroße Vorsicht angesagt. Peter zeigte mir einen Fresskorb aus Netz. Da kann der Hund schnüffeln und auch trinken aber nichts fressen. Ja ist ja ideal für uns.

nichts für Fanny

Nur haben wir nicht die Rechnung mit Fanny gemacht. Sie saß da und streikte. Und keine 2 Minuten später war das Ding ab. So aber was von ab. Sie verweigerte jeden Schritt, wenn sie es aufhatte. Also brauchen wir eine andere Lösung. Nun das bedeutet von jetzt an, daß sie entweder an der Leine läuft, oder wenn sie frei läuft, dann keine Sekunde aus den Augen lassen. Und natürlich sollte sie etwas fressen wollen, dann sofort das Kommando geben: Aus Fanny Aus. Und das bedeutet üben üben üben.

Nachdem wir wieder das Strandleben genossen, hatte ich doch auf einem Quadratmeter 6 Nylonschnüre eingesammelt. Was für ein Shit. Also das ist in Mazagon sehr schlimm mit den Anglern. Es gibt unheimlich viele. Vermutlich ist das ein perfekter Ort um zu fischen.

Ich für meinen Teil, hatte ganz schön die Schnauze voll. Und ich bin unendlich dankbar, dass es so ausgegangen ist und keine OP nötig war. Manchmal kommt es wieder hoch, ich sehe es einfach als Warnung und Erinnerung, denn sowas wünsche ich keinem.

In diesem Sinne war ich auch ein bißchen froh, als wir weiterzogen.

Im Wohnmobil leben arbeiten und erleben

Ja dann bis die Tage

wir kommen wieder … keine Frage

Moni & Peter