MAD 15 – Etappe 6: von Santander nach Lugo

MAD 15 – My Adventure Diary – unsere Geschichten, erzählt von Moni & Peter

Im Wohnmobil leben arbeiten und erleben

MAD Etappe 6: Von Santander nach Lugo

Playa de Moris

20.10.2021: 10:30 Fünf Tage an unserer kleinen Bucht sind genug. Wir haben es genossen und sind dankbar für diesen schönen Ort und dieser Traumbucht. Also los zum nächsten Strand. Kaum 150 km weiter fanden wir diesen Stellplatz. Es gehört einem Bauer, der die Wiese zur Verfügung stellt. Es gibt zwar eine Strandbar aber sonst nichts ausser Wellen Meer Sand und Gekos. Bis zum Abend füllte sich die Wiese und wir konnten sogar den Vollmond richtig schön erleben. Neben unseren täglichen Arbeiten, die wir uns einteilen wie wir Lust haben, kommt das kulinarische auch nicht zu kurz. Wir kochen ja leidenschaftlich und kommen auf immer auf köstliche Rezepte.

Playa de Moris

Zwar sind wir am nächsten Abend hektisch aufgebrochen, aber nur 3 km weit zum dörflichen Stellplatz, der sogar Frischwasser hatte. Warum hektisch? Es fing an zu regnen und wir trauten dem Boden nicht. Bevor wir nicht mehr rauskommen aus der Wiese zogen wir es vor, festen Untergrund zu suchen. Soweit sogut.

Mal nebenbei: Wir wunderten uns schon warum es in jedem Dorf kleine Häuser gab, die auf Stelzen stehen.

Hórreo

Dank Google kann man ja heute schnell was in Erfahrung bringen: Es ist ein traditioneller Speicherbau für Feldfrüchte wie z.B. Mais vorwiegend in Asturien, Galicien, Kantabrien, Navarra und im Norden der Provinz Leon, sowie in Nord Portugal. Diese Speicher werden erhalten zum Andenken und oft findet man da Tourismusbüros drin. Sie heissen Hórreos.

Faro Busto

Auf nach Gijon zum bunkern. Wasser haben wir ja schon, aber Benzin, Gas, Lebensmittel und viele Sachen auf unserer Einkaufsliste beschäftigen uns ganze 2 Stunden. Wir können ohne alles so 5 bis maximal 10 Tagen auskommen. Finden wir keinen Mülleimer, so haben wir einen dabei, den wir auf die Deichsel zurren. Voll ausgerüstet haben wir uns für den Leuchtturm Buro entschieden. Es ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radler und Jogger. In schwindelerregender Höhe steht dieser Leuchtturm, der nachts wie eine Kristallkugel leuchtet. Vor uns liegt der ca 100 Meter Steilküste, ohne irgendeiner Sicherung. Man kann bis an die Kante vorgehen. Ich spüre noch jetzt meine weiche Knie.

Faro Busto

Aber wie bei allem gewöhnt man sich daran. Man kann es bei den Tieren lernen: Total entspannt alle.

Im Wohnmobil leben arbeiten und erleben

Um die ganze Halbinsel führt ein Weg, der zum Joggen oder auch Nordic Walking einlädt. Wie jeden Morgen geh ich mit Fanny zum Laufen. Mittags führt dann Peter die Dame mit seinen Stöcken aus. Abends werden wir dann mit atemberaubenden Sonnenuntergängen belohnt. Es ist fast unmöglich diese Stimmung auf ein Bild zu bringen. Die Gewalt des Atlantiks ist vor allem nachts zu hören und hört sich sehr gewaltig an, wenn die Flut wieder einsetzt. Wir fühlen uns so wohl, daß wir 5 Tage blieben. Aber dann zog es uns weiter.

Kathedralen Bucht

Keine 70 km weiter soll es ein Strand geben, der bei Ebbe wunderschöne Felsformationen zeigt.

Kathedralen-Bucht

Man kann dann am Strand entlang spazieren, am besten mit flipflops oder barfuss. Denn immer wieder muss man durch kleine Wasserpfützen, die schon mal knietief sein können waden. Gesagt getan, wir haben uns informiert, wann der richtige Zeitpunkt ist: voll Ebbe: 15:30 Uhr. Wir haben uns so gegen 14 Uhr auf den Weg an den Strand gemacht und das war die beste Idee. Wir waren so gegen 15 Uhr wieder zurück und dann gings los: Massen in Bussen wurden angekarrt.

Unglaublich viele Menschen sind wie ein Pulk an den Strand. Wir waren froh „fast“ alleine gewesen zu sein. Also nur zu empfehlen. Wegen den vielen Besuchern ist auch im Sommer nur eine begrenzte Anzahl von Besucher zulässig. Oberhalb vom Strand ist es mit hohen Busgeldern verboten, die ausgeschilderten Wege zu verlassen. Deshalb hat auch die Gemeinde einen kilometerlangen Weg mit Holzdielen – Geländer und Ruhebänkchen errichtet. Zum Schutz der Natur.

Hausarbeit

Wir blieben eine Nacht und hatten morgens einen genialen Sonnenaufgang. Der Strand war überflutet und es war Zeit aufzubrechen. Wir fahren nach Lugo, weil mal wieder Wäsche waschen an der Reihe ist.

Tja leider hab ich sehr viele Termine online, so daß Peter das Wäsche waschen übernommen hat. Mit dem Radel zum Waschsalon. Und wie geil ist das denn: Waschmaschine in 30 min fertig, Trockner in 8 min. Unglaublich. 18 kg Maschinen

Das hat Peter beflügelt und auch Teppiche, Auflagen Hundekorb und die ganze Bettwäsche gewaschen. Perfekt oder?

Heute stand eine grosse Entscheidung an: Was machen wir: Es soll saukalt werden in den nächsten 14 Tagen und fast nur regnen und wir haben keine Lust auf dicke Jacken und langen Hosen. Also hin und her überlegt: Wir fahren nicht nach Portugal der Küste entlang. Nein wir kürzen ab und fahren auf dem direkten Weg nach Andalusien. Da ist es im Moment und in der nächsten Zeit angenehm warm. Sogar baden ist möglich.

Also wir beschlossen gleich morgen früh fahren wir los. Gedacht und eingeschlafen.

Morgens schauts dann wieder anders aus. Das ist ja unsere Freiheit, nichts muss alles kann. Der Regen hatte nachgelassen und wir haben uns aufgemacht in die Stadt Lugo reinzuschauen: Wenn man schon mal da ist. Ausserdem brauchen wir dringend ein Halsband für Fanny, der die Sandmücken (die ja tödlich sein können für Hunde) abhält. Wenn nicht jetzt die Gelegenheit richtig ist. War sie auch. Die Apotheke hatte es nicht im Programm – gab uns jedoch den Tipp bei einem Tierarzt in der Nähe vorzusprechen. Perfekt. Hat auch wunderbar geklappt.

LUGO

Danach haben wir das Städtchen Lugo angeschaut. Das besondere hier ist eine römische Stadtmauer, die so breit ist, dass das Publikum darauf spazieren kann. Sie umschliesst die Altstadt, die ja schon sehenswert ist. Es gab heute viele Besucher, weil die Fussballmanschaft CD Lugo gegen Sporting Gijon spielt – so in etwa 2. Bundesliga. Und es ist nicht anders wie bei uns. Gröhlende Fans rot weiss ziehen durch die Altstadt und betankten sich ordentlich, um auch später laut mitmachen zu können.

Jedem das seine – wir haben manche Gassen gar nicht besucht, gerade weil sie komplett überfüllt waren. Ist bestimmt nicht immer so. Auf Empfehlung von den Bloggern blauer Kasten haben wir uns schön brav neben dem Trafohäuschen platziert. War eine top Empfehlung.

Weltkulturerbe: römische Stadt LUGO

Oberhalb von diesem Stellplatz windet sich ein Weg zur Altstadt, den man auch im schnelleren Tempo über Treppen nehmen kann. Dann kommt ein wunderschöner Park mit vielen Pavillons und Attraktionen. Von hier aus geht’s in die Altstadt und durch den Torbogen der Stadtmauer erreicht man den Aufgang desselbigen. Auch hier findet man das Zeichen vom Jakobsweg und eine Tafel, dass diese Bauwerke zum Unesko Kulturerbe gehört. Vermutlich ist der Adler ein Warzeichen von Lugo. Man sieht ihn überall.

Wir ziehen morgen weiter und nutzen den Sonntag und Feiertag zum Fahren. Ab in den Süden auf dem schnellsten Weg. Portugal und die vielen nicht gesehenen Hotspots können warten. Wir sind ja keine Urlauber und müssen alles schnell abgearbeitet haben. Wir leben einfach nach unserem Gefühl und ohne Stress.

Ja dann bis die Tage

wir kommen wieder … keine Frage

Moni & Peter