MAD 12 – Etappe 3 – Saint Malo & Cancale

MAD 12 – My Adventure Diary – unsere Geschichten, erzählt von Moni & Peter

MAD 12 Etappe 3: Von Barfleur nach Saint Malo und Cancale

Im Wohnmobil leben arbeiten und erleben

Wir haben beschlossen nicht mehr am Freitag, Samstag oder Sonntag loszufahren. Wir konnten diesmal doch genau beobachten, dass am Wochenende sehr viel Franzosen ans Meer fahren und die Campingplätze und Stellplätze bis auf den letzten Platz extrem voll sind. Deshalb genossen wir das Wochenende nochmals am Meer mit abendlichem romantischem Meeresrauschen. War ja gerade Flut und es fühlte sich an, wie die letzten Sonnentage. Wir sind begeistert über diese Wildnis.

20.09.2021 Start zu einem Campingplatz, der eigentlich gar keiner ist. Ein besserer Stellplatz würde ich sagen. Denn ausser einer Waschmaschine und einem Trockner gibt’s hier keine WCs Waschplätze und dergleichen. Alles was ein Stellpatz an Komfort bieten kann ist da: Abwasser, WC-Entsorgung, Frischwasser, Strom und WLAN ist alles im Preis von 9 Euro komplett enthalten. Das Meer ist gerade mal eine Strassenbreite entfernt und auch in der Umgebung ist alles da. Von der köstlichen Bäckerei bis zum Feinkostladen und ca 4 km entfernt ein Supermarkt. Da wir ja Saint Malo und Cancale anschauen möchten, liegt das Örtchen Rotheneuf genau richtig: so mitten drin.

Bretagne

Die Normandie genauso wie die Bretagne sind geprägt von Granitstein Häuser mit liebevoll gestalteten Gärten – allerdings zugemauert bis fast unters Dach. Ob das schützt gegen den Wind oder gegen fremde Blicke, kann ich nicht sagen.

Im Wohnmobil arbeiten leben und erleben :

Mein Tag beginnt immer bei Sonnenaufgang und der ist derzeit so gegen 8 Uhr. Meist wird das Aufstehen mit eindruckvollen Morgenröten und einer Natur belohnt, die wilder nicht sein kann. Entweder werden alle möglichen Kohlsorten angebaut, oder die ursprüngliche Wildnis darf wild sein und ein Durchkommen ist kaum möglich.  Zum Laufen ist es etwas schwierig, weil Wege einfach aufhören und es dann nur noch zurück geht.

traumhafte wilde Landschaft

Neben meiner täglichen Arbeit am Laptop hat sich eine gewisse Routine gebildet: Aufstehen, grünen Kaffee trinken, joggen gehen, in der boulangerie ein baguette, ein croissant und ein pain noir kaufen und dann gemeinsam einen Cappuccino trinken. Danach duschen und das virtuelle Büro aufschließen. Mein Schatz bereitet das Frühstück zu, das bei mir eher aus baguette mit einem köstlichen französischen Brotaufstrich pastete poularde und französischem Käse besteht, meistens wird Peter davon so angemacht, dass sein Müsli mal wieder in der Tüte bleibt. Es schmeckt auch so wahnsinnig gut, so daß man wirklich sich zurückhalten muss, um nicht neue Kilos zu ernten.  Aber dazu haben wir ja ein Fitness-Programm zum Ausgleich….

Saint Malo die Piratenstadt

Per Fahrrad und Hundeanhänger haben wir uns am Mittwoch nachmittag aufgemacht, die Piratenstadt Saint Malo zu besichtigen. Nach circa 6 km mit viel auf und ab, kamen wir nach kurzer Zeit dort an.

An der Strandpromenade kilometerweit entlang zeigt das alte Städtchen die Spuren aus herrschaftlichen Zeiten deutlich. Ein Restaurant nach dem anderen, ein Hotel nach dem anderen lässt vermuten, daß der Tourismus in Saint Malo sehr gross ist. Obwohl wir vielleicht gerade jetzt nicht in der Ferienzeit sind, tummeln sich viele, vorwiegend französische Touristen in der Stadt. Clevere Idee: Am Strand bei Ebbe ist das Baden trotzdem möglich. Durch ein gross angelegtes Becken wird der Rückfluss des Wassers bei Ebbe verhindert, so dass die Besucher bequem schwimmen können. Es war gerade Ebbe – also viel Strand.

Die Altstadt ist von hohen Granitmauern umgeben und war einst eine Hochburg für Freibeuter (vom König gebilligte Piraten). Die Kathedrale von Saint-Malo im Zentrum der Altstadt wurde im romanischen und gotischen Stil erbaut und besitzt Buntglasfenster mit Darstellungen der Stadtgeschichte.

Sehr beeindruckend ist natürlich die Stadtmauer, die bei Ebbe besonders gewaltig wirkt.

Wenn wir gerade keine Besichtigung vorhaben, gehen wir an den Strand mit all seinen ulkigen Booten, die auf der Seite liegen. Hier im Ärmelkanal ist die Tide so hoch wie nirgendwo: 12 Meter. Das bedeutet, entweder ist das Meer da oder weg. Bei Ebbe gehen manche an den Strand und sammeln Miesmuscheln ein, um sie dann abends zuzubereiten. Daran erinnerte ich mich, als ich vor mehr als 40 Jahren in der Normandie war, haben wir mit den Franzosen das so gemacht. Lustig ist es bei Ebbe an den Booten vorbei zu wandern und in die Boote zu schauen.

Im Wohnmobil arbeiten leben und erleben

Freitag nachmittag und wir haben vor, nach Cancale zu radeln.  In einer Beschreibung des Reiseführers Bretagne kann man lesen:

Cancale: Die Perle der Smaragdküste

Ganz wie die Venus ist Cancale aus einer Muschel entstanden: Schon die Römer aßen hier Austern. Den Status als Stadt erwarb sich der Ort durch die Belieferung des Königshofes mit Austernkörben… und Seeleuten. Im 19. Jahrhundert machen sich die Seeleute auf nach Neufundland und überlassen ihren Ehefrauen die Leitung des Marktes und des Handels.

Köstliche Momente im Dutzend genossen

Das Kommen und Gehen der Boote, die Arbeit der Austernzüchter und der Rhythmus der Gezeiten sorgen stets für ein lebhaftes Treiben im von Landungsbrücken gesäumten Hafen. Bei Ebbe bestimmen die Austernparks die Landschaft – und das auf einer Fläche von mehr als 360 Hektar! Die früher gefangenen Cancale-Austern werden heute gezüchtet. Der Planktonreichtum der Bucht des Mont Saint-Michel verleiht ihnen ihren typischen Geschmack. Testen Sie den am besten an den blau-weiß-gestreiften Zelten  auf dem täglichen Austernmarkt. So frisch und so günstig wie nie bekommen Sie hier ein Dutzend der weltberühmten Austern, die Sie dann direkt auf der Kaimauer sitzend genießen können. Oder Sie wählen eines der zahlreichen Restaurants an den Kais. Eines davon benutzt einen Bootsrumpf als Theke, ein anderes bedient Sie auf Holzschemeln… das Meer ist hier allgegenwärtig…. soweit die Beschreibung

Den Samstag und den Sonntag werde ich (weil Regen angesagt ist) dazu verwenden, meine Bürotätigkeit und unseren blog zu bedienen. Peter wollte die Zeit mit Chillen verbringen. Aber wie es so kommt: Der Abfluss in der Küche sabbert. Der Kleber hat sich wohl durch die Chlor-Reinigung aufgelöst. Also alles ausbauen, reinigen und neu verkleben. Es gibt immer was zu tun. Gott sei Dank ist Peter so handwerklich geschickt und kann fast alles selber reparieren.

Wie schon so oft hat es zwar heute Nacht geregnet, aber den ganzen Tag über konnten wir Sonne genießen. Ja es wird Zeit die Zelte abzubrechen und weiter zu ziehen. Unser nächstes Ziel soll in das Landesinnere gehen zu sagenumwobenen Wälder bei Paimpont.

Aber wie es sich leider herausstellt, ist für die kommende Woche Sturm angesagt. Wir haben keine Lust, im Sturm hierzubleiben. Deshalb haben wir Besuche in Paimpont und die anderen Orte hier in der Bretagne auf nächstes Jahr verschoben. Wir werden morgen aufbrechen in den Südwesten Frankreichs – nach La Rochelle in der Gegend von Bordeaux.

Im Wohnmobil leben arbeiten und erleben: Wir sind gespannt …..

Ja dann bis die Tage

wir kommen wieder … keine Frage

Moni & Peter