MAD 13 – My Adventure Diary – unsere Geschichten, erzählt von Moni & Peter



Im Wohnmobil leben arbeiten und erleben
MAD Etappe 4: Von Saint Malo nach Biarritz
27.09.2021: 10:45 wir starten mit dem Ziel nach Süden. Warum? Eigentlich wollten wir ja noch einige schöne Orte in der Bretagne ansehen. Unser Wetterbericht sagt voraus: Regen Sturm und Windböen mit der Stärke 6-7 und das für die ganze Woche. Also alles streichen und neu planen. Wir fahren nach Süden, um die Sonne wieder einzufangen. Bretagne wir kommen wieder und schauen uns alles an. Es war so schön hier.
Kaum sind wir auf Fahrt, hört der Regen auf, der Wind und wir schauen echt dumm aus der Wäsche. Nachdem Peter mir sagte: Ja das ist Freiheit, von jetzt auf nachher das zu tun auf was man Lust hat, haben wir in 5 Minuten beschlossen, doch zu den sagenumwobenen Wälder um Brocéliande zu fahren. Liegt ja so gut wie auf dem Weg. Also ab nach Paimpont….
Wie es anders kommt als gedacht.
Gut es war nur ein kleiner Umweg von unserem Ziel nach La Rochelle. Was haben wir schon zu verlieren. Super gut gefahren und neben dem Fussballplatz auf dem Stellplatz angekommen, hat uns die Sonne mit einem Mix aus Wolken hin und hergerissen. Im Internet recherchiert haben wir das Ausmaß von unserem Vorhaben begriffen. So geht es nicht. Der Wald ist ca 10 000 Hektar gross. Überall wird gewarnt: ohne Beratung durch das Tourismusbüro auf keinen Fall was machen. Gut wir sind zum Tourismusbüro los. Keine Chance was Vernünftiges anzusehen. Also Resumee: Nächstes Jahr auf alle Fälle vorher buchen: Eine geführte Tour deutschsprachig mit den Highlights. Wir hatten einen netten Spaziergang und haben alles sehr entspannt angenommen.

Morgens wie immer bin ich mit Fanny raus zum joggen. Nur ne entspannte Runde um den See. Schon beim reinlaufen in den Wald hörte ich Stimmen, mega laut. Ok das wird wohl von irgendwo her hallen. Wir hatten eine Abzweigung übersehen und sind im Wald an einem fernliegenden Gebäude rausgekommen. Wir hörten ein Jaulen wie von Wölfen. Selbst meine mutige Fanny schaute mich an mit dem Blick: Umdrehen und nicht weiter. Es war furchterregend. (Bestimmt war es ein Tierheim und völlig harmlos, aber nach den Geschichten, die wir über Brocéliande gelesen hatten, hatte mich das völlig durcheinander gebracht)(Angeblich ist man nicht mehr so, wie man war, wenn man in diesem Wald war…
Was tun?
Also nix wie weg und wir liefen den ganzen Weg ohne Unterbrechung zurück. Eine kleine Grotte, sehr schön hergerichtet begegnete uns auf dem „richtigen“ Weg und ich zündete in dieser Mariengrotte eine Kerze für uns an. Oh welch Wunder, hatte einen Euro im Hundetäschchen gefunden. Also alles wieder gut und wir konnten die Reise fortsetzen und ehrlich gesagt ich war froh, aus dieser Mystic zu entrinnen.

Der Wetterbericht war unser Begleiter und es war gut, daß wir in den Süden drängten. Es waren keine schöne Bilder aus der Bretagne, die wir erhielten und wir haben ja die Freiheit zu entscheiden: Wir wollen keinen Regen Sturm und Böjen. Wir wollen Sonne, angenehme Temperaturen und einen coolen Lifestyle.
Deshalb haben wir entschieden La Rocelle und andere Attraktionen auszulassen und auf dem schnellsten Weg nach Biarritz zu fahren. Wir konnten supersüsse Stellplätze finden. Wir ganz alleine unter den „normalen“ Leuten in kleinen Orten. Kein Tourismus – keine Wohnmobile – nur wir alleine. Wir waren neben Bächen, Seen und Kirchen zum Übernachten, und wir konnten die Franzosen beobachten: Gleich wie bei uns, sehr sehr freundlich und absolut hilfsbereit. Die Bäckereien backen ihr Brot nach eigenen Rezepten und jedes Brot schmeckt anders aber sehr sehr lecker.

Von Paimont nach Moumussont über Roullet-Saint-Estèphe nach Lugos und sind dann Anfang Oktober nach Dune du Pilat gefahren. Gott sei Dank ist auch hier die Saison so gut wie vorbei. Die kleinen Geschäfte und Snackbars waren alle geschlossen und trotzdem waren einige Menschen unterwegs. Ich wag es nicht mir auszumalen, wie es in der Hochsaison ist….
Dune du Pilat ist die höchste Wanderdüne in Europa. Sie hat einen Nord-Süd-Verlauf und ist bis zu 110 Meter hoch, 500 Meter breit, etwa 2,7 Kilometer lang (geschätztes Volumen 60 Millionen Kubikmeter) und liegt an der Meeresöffnung des Bassin d’Arcachon

Der Blick von der Düne über das Becken von Arcachon, die Halbinsel Lège-Cap-Ferret mit dem dahinter liegenden Atlantik sowie die weiten See-Kiefernwälder der Landes de Gascogne ist den Aufstieg wert.
Von Dune du Pilat suchten wir uns ein praktisches Plätzchen fürs Wochenende. Es sollte regnen und stürmen, die letzten Ausläufer des Schlechtwetter-Durchzugs. In Itxassou (keine Ahnung wie man das aussspricht) fanden wir einen Campingplatz mit Stellplatz für Wohnmobile. Im Dorf gabs ein Bioladen und eine Metzgerei, die mega leckere Schinkenspezialitäten anboten. Wir waren ziemlich alleine und die Umgebung sehr wild.

Wenn man dem Wetter nicht entrinnen kann, gibt es 2 Möglichkeiten: Mies drauf sein, oder das beste draus machen. Wir haben uns dazu entschlossen: das beste draus machen. Grins
Das beinhaltet auch uns kulinarisch alles zu gönnen, was zum einen lecker ist und zum anderen uns nicht gerade fett macht. Ich denke wir haben das ganz gut raus, denn bis jetzt haben wir eher abgenommen als zugenommen….

Letzendlich landeten wir am 4. Oktober in Biarritz und stellten uns auf einen Stellplatz in der Mündung eines Flusses und sehr nah am Strand. Die Gebühren von 7,10 Euro sind erträglich und wir brauchten nun eine Zeit, um uns zu erholen.

Die Geschichte von Biarritz ist interessant: Erst 200 Einwohner, dann gross geworden durch den Walfischfang, der nach der Ausrottung der Wale von dem Adel entdeckt: Kaiserin Sissi hatte hier ihre Lungenkrankheit auskuriert. Danach wurde es vom restlichen Adel entdeckt, das in den 60ern endete. Danach brachten der Film die Surferkultur nach Biarritz und gilt heute als eines der Hochburgen von Europa.
Einfach genial hier und was mir aufgefallen ist: Es gibt so viele sportliche Menschen, egal welchen Alters. Ich hab bestimmt weit über 70 jährige joggen sehen und das nicht wenig. Dicke Menschen hab ich nicht gesehen, maximal etwas über dem Normalgewicht. Interessant, wenn man überlegt, wie es sonst so ausschaut……

Das Wahrzeichen von Biarritz ist Rocher de la Vierge (Jungfrauenfelseninsel). Den Zugang wurde von Gustaffe Eiffel konstruiert. Es steht eine Maria-Figur auf dem Fels.
Biarritz ist geprägt von Nobel-Hotels und vielen Cafes und Restaurants in den Strassen. Mit dem Fahrrad ist es etwas anstrengend, zumal ich ja kein E-Bike besitze und alles mit eigener Kraft strample. Ja es geht viel bergauf und viel bergab. Wunderschön am Strand entlang. Und die Surfer zu beobachten, wie sie schon von klein auf mit dieser Faszination leben, ist einfach mega. Ja es gibt Orte, da könnte man hängen bleiben. Peter hatte die Idee, lass uns heute an den Strand gehen, Baguette, Käse und Rotwein mitnehmen und den Sonnenuntergang erleben. Wow es war einfach gigantisch. Danach hatte ich keine Sekunde das Gefühl irgendwo ein Manko zu haben. Wir waren einfach nur glücklich – ob das von der Magie des Wassers oder der Lokation liegt????


Aber wir wollen ja noch mehr von der Erde sehen….
Deshalb haben wir uns entschlossen – auf nach Spanien – nach Pamplona. Morgen ist Feiertag in Spanien und wir haben uns auf einem Stellplatz am Rande von Pamplona für mindestes 2 Tage breit gemacht…..

Ja dann bis die Tage
wir kommen wieder … keine Frage
Moni & Peter